
Kein spezielles Wissen über Fotografie notwendig
Warum fotografiert man eigentlich? Ich glaube da gibt es vielerlei Gründe. Explizit stelle ich mir diese Frage seit dem Beginn der Digitalfotografie auch immer häufiger. Sicherlich, man möchte das Erlebte festhalten, dokumentieren, seinen Freunden, Angehörigen, Verwandten zeigen. Sei es per Whatsapp, Facebook, Instagram und Co.
Dennoch, bei der Bilderflut die es aktuell und zunehmend mehr gibt, drängt sich mir die Frage immer mal wieder auf.
Unterscheiden muss man sicherlich auch zwischen privaten Fotos und solchen für Werbung und Marketing. Letztere benötigen ständig neue Bilder, allein schon um Top-Aktuell zu sein. Aber auch das Zeitgeschehen welches dokumentiert wird und wurde, benötigt Bilder. Wenn ich mir in Büchern die Bilder aus der Zeit des 2.Weltkrieges anschaue, bekomme ich eine Vorstellung von dem Elend die dieser Krieg gebracht hat.
War die Fotografie vor einigen Jahrzehnten nur wenigen, zum Fotografen ausgebildeten Menschen, vorbehalten, so ist im Prinzip heute jeder in der Lage gute Bilder zu machen. Die in den aktuellen Smartphones angebotene Technik, setzt kein Spezialwissen voraus. Und die Qualität von vielen Smartphones ist zum Teil erstklassig. Ich habe Fotoabzüge in DIN A3 gesehen, welche sich durchaus mit den Aufnahmen meiner damaligen Spiegelreflexkamera EOS 50D messen lassen konnten. Vielleicht nicht in allen Bereichen, aber immerhin.
Selfie
Der anhaltende Hit sind immer noch Selfies. Diese Selbstporträts, auf Armlänge aufgenommen, eroberten mit dem Smartphone jeden Teil der Erde. Nichts ungewöhnliches ist es mehr, dass Menschen mit einem Stab an dessen Ende eine Kamera oder das eigenen Handy fixiert ist, sich selbst vor einer touristischen Attraktion fotografieren oder eher noch filmen. Der Selfiestick war geboren.
Actioncam
Allen zeigen wo ich/wir gewesen sind oder was wir gerade unternehmen. Unter teilweise immer etremeren Bedingungen werden Fotos erstellt. Nervenkitzel inclusive. Die Actioncam mit ihrer Videofunktion, nimmt gleich ganze Filme von extremen Situationen auf. Den Fallschirmsprung mittels Bild oder Film festzuhalten und später betrachten zu können ist allein schon eine tolle Sache. Diese fototechnischen Miniaturgeräte sind mittlerweile so klein und leicht und dazu noch mit einer beachtlichen Qualität, von der unserere Eltern mit ihren Super 8 Film nur träumen konnten.
Abgesehen davon sind sie auch noch robust und flexibel einsetzbar. Sei es mittels Befestigung am Helm, am Pkw, Fahrrad, Motorrad oder am Handgelenk um mich bspw. selbst beim Fallschirmsprung aufnehmen zu können. Nach der Action kann das aufgenommene Video dann innerhalb kürzester Zeit auf den entsprechenden Medien hochgeladen und geteilt werden. Es läßt mich eventuell für einen Moment im Mittelpunkt stehen. Wie hoch die Klick- ode Likerate ist, zeigt mir zusätzlich noch an ob das Ganze gut ankommt.
Daher denke ich, dass sich die oben genannte Frage nicht pauschal beantworten läßt, da dies für jeden individuel verschieden ausfällt. Klar ist, es ist immer nur eine Momentaufnahme die ich ablichte. Der Großteil an Bildern, welche gemacht werden, unterliegt zudem einer extremen Schnelllebigkeit. Das Foto was ich heute gemacht habe und auf den Socialmedien hochgelobt, geliket wird, interessiert nächste Woche niemanden mehr. Und doch kommt den Socialmedien bei den Bildern eine sehr große Bedeutung zu. Stellt Euch Facebook und Co. ohne oder mit nur wenigen Bildern oder Videos vor – undenkbar. Jeder sollte für sich klären warum er/sie fotografiert, ob er/sie einen Nutzen daraus ziehen möchte, oder ob man einfach nur aus Spaß an der Freud fotografiert. Ich denke, alles hat seine Berechtigung.
In diesem Sinne lasst euch nicht davon abhalten Bilder zu machen.
Euer Hans-Jörg
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